
Viele unserer Kunden fragen sich, wie sie denn Bremsscheiben korrekt montieren und einbetten können. In diesem Artikel möchten wir Klarheit schaffen, worauf es dabei ankommt.
Austausch.
“Ohne einschlägiger Erfahrung empfehlen wir unseren Kunden dringend, sich für die Installation von Bremsscheiben an einen qualifizierten Mechaniker zu wenden.”
Das Installieren neuer Bremsscheiben ist Routinearbeit. Je nach Fahrstil und gefahrenen Kilometern ist es nicht ungewöhnlich, Bremsbeläge alle 18 bis 24 Monate zu wechseln, wobei die Bremsscheiben im Schnitt alle zwei Jahre gewechselt werden müssen. Aber: Ein jedes Fahrzeug, ein jeder Fahrer bzw. Fahrstil ist anders, weshalb wir empfehlen, den Zustand von Bremsbelägen und -scheiben regelmäßig überprüfen zu lassen.
Bevor mit der Montage begonnen werden kann, müssen zunächst die vorhandenen Bremsbeläge und -scheiben entfernt werden. Die folgenden Schritte sind nur für einen ersten Überblick gedacht:
1) Wenn möglich, heben Sie Ihr Fahrzeug mit Hilfe einer Werkstattrampe (mit zwei oder vier Pfosten) vom Boden ab. Wenn Sie keinen Zugang zu einer Werkstatt oder Rampe haben, ist darauf zu achten, eine ebene, harte Standfläche zu finden, auf der das Fahrzeug mit einem Handwagenheber angehoben werden kann. Vor dem Anheben des Fahrzeugs ist es wichtig, die Wagenheberpunkte zu identifizieren und die Wagenheberauflagen auszurichten, bevor mit dem Anheben begonnen wird. Außerdem sollten die Radmuttern (oder Schrauben) leicht gelockert werden. Die Radschrauben dürfen nicht übermäßig oder vollständig herausgedreht werden, bis das anzuhebende Rad fest vom Boden abgehoben ist.
2) Bevor die Bremsscheiben ausgebaut werden können, muss zuerst der Bremssattel aus dem Gusspfosten gelöst werden. Der "Ständer" ist der gegossene Stahl- (oder Aluminium-) Körper, der im Falle der Vorderseite des Fahrzeugs Ihr Federbein, die Lenkstange, die Querlenker und die Radnabe miteinander verbindet. Es gibt viele alternative Arten von Bremssätteln, von denen viele verschiedene Schraubengrößen verwenden, um sie zu befestigen. Typischerweise gibt es zwei Schrauben, die den Bremssattelkörper an der Stütze halten, die, wenn sie gelöst werden, den Bremssattelkörper von der Mitte der Scheibe wegschieben lassen. Bevor Sie die Schrauben lösen, die den Bremssattel halten, sollten Sie einige starke Kabelbinder zur Hand haben, da das gesamte Gewicht des Bremssattels auf die Bremsleitung wirkt, wenn Sie diese nicht abstützen. Die meisten Mechaniker ziehen es vor, den Bremssattelkörper mit Kabelbindern an der Schraubenfeder der Aufhängung zu befestigen, indem sie ein Tuch zwischen den Bremssattels und Federbeins legen (um ein Abzeichnen des Bremssattelkörpers zu verhindern). Auf diese Weise wird der Bremssattel abgestützt, ohne Druck auf die empfindliche Bremsleitung auszuüben, und außerdem ist der Bremssattelkörper außerhalb des Arbeitsbereiches.
3) Ausbau des Bremsscheibenrotors: In fast allen Fällen gibt es mindestens eine kleine Halteschraube, die den Rotor an der Lagernabenfläche sichern. Die kleinen Haltebolzen sind typischerweise mit einer Torxfläche (Größe T30) oder alternativ mit einem 6-mm-Inbusschlüssel zu finden. Weil diese Schrauben für sehr lange Zeit montiert sind (und hohen Temperaturzyklen ausgesetzt sind), lohnt es sich oft, sie zuerst mit Pflegespray zu bestreichen und es vor dem Ausbau fünf Minuten einweichen zu lassen. Nach dem Ausbau kann der Rotor der Bremsscheibe von der Radlagernabe abgehoben werden. Wenn sich die Scheibe nur schwer entfernen lässt (oft wegen leichter Korrosion zwischen den Gegenflächen), ist ein leichter Schlag mit einem Gummihammer ausreichend.
4) Ausbauen der Bremsbeläge: Der letzte Teil besteht darin, die alten Bremsbeläge zu entfernen. Es ist oft eine Frage der persönlichen Vorliebe, aber in der Regel wird davon ausgegangen, dass bei jedem zweiten Wechsel der Bremsbeläge auch die Rotoren ausgetauscht werden sollten. Auch hier handelt es sich nur um einen Richtwert (letzten Endes kommt es auf den Zustand an) und es ist nicht ungewöhnlich, dass Fahrzeugbesitzer sowohl die Bremsbeläge als auch die Bremsscheiben zur gleichen Zeit austauschen, um die bestmögliche Leistung zu gewährleisten. Die alten Bremsbeläge werden oft vom Bremssattel abfallen, aber es kann hier nicht schaden, für den Notfall eine helfende Hand dabeizuhaben. Wenn Sie feststellen, dass sich die alten Bremsbeläge nicht von Hand herausdrücken lassen, können Sie sie mit einem Schlitzschraubendreher oder einem leichten Schlag mit einem kleinen Hammer vorsichtig aus dem Gehäuse hebeln. Verwenden Sie in beiden Fällen ein weiches Tuch, um den Bremssattelkörper nicht zu beschädigen. Übermäßiger Kraftaufwand ist für diesen Vorgang nicht erforderlich!
Installation.
Nun sind sie bereit, Ihre neuen SHW-Bremsscheiben einzubauen. Die Installation ist prinzipiell der gezeigte Vorgang, nur umgekehrt, mit ein paar zusätzlichen Schritten, die es zu beachten gilt.
”Das Einschmieren von Kupferfett auf die Bolzengewinde vor dem Wiedereinbau hilft, Korrosion zu verhindern."
1) Vorbereitung: Bevor Sie Ihre neuen Bremsscheiben und Bremsbeläge einbauen, bürsten Sie zuerst die äußere Gegenfläche der Radlagernabe mit einer Drahtbürste ab. Das ist die Fläche, die beim Entfernen der Bremsscheibe sichtbar war. Streichen Sie anschließend eine sehr dünne Schicht Hochtemperatur-Kupferfett auf die Oberfläche. Dadurch wird die Korrosion an der äußeren Lagerfläche und der inneren Bremsscheibenrotorfläche verhindert, so dass der Ausbau beim nächsten Mal deutlich einfacher wird.
2) Schmieren Sie mit demselben Hochtemperaturfett die Gewinde der folgenden Schrauben leicht ein, um auch hier vorbeugend gegen Korrosion zu arbeiten. Vergewissern Sie sich, dass die Gewinde alle in gutem Zustand sind und sich keine Ablagerungen oder Verunreinigungen zwischen den Gewindegängen befinden:
- Halterungen für den Bremssattelkörper.
- Halteschrauben (Bremsscheibenrotor zur Lagernabenfläche)
- Radschrauben (wenn das Fahrzeug Radbolzen verwendet, tragen Sie die gleiche Fettschicht auf)
3) Stellen Sie sicher, dass Ihre Bremsbeläge mit neuen Trägerplatten geliefert wurden. Diese Platten sitzen hinter dem Bremsbelag und passen an die innere Bremssattelfläche. Einige Hersteller von Bremsbelägen liefern oft ein kleines Päckchen Fett mit, das Sie auf die Trägerplatte auftragen können; befolgen Sie in diesem Fall die jeweiligen Anwendungshinweise.
4) Bringen Sie die Bremssattelkolben wieder in ihre Position. Führen Sie dazu die folgenden Schritte aus:
- Entfernen Sie den Deckel des Bremsflüssigkeitsbehälters (dieser befindet sich normalerweise unter der Motorhaube und ist durch einen gelben Deckel gekennzeichnet).
- Untersuchen Sie, ob Ihr Bremssattel erfordert, dass Sie die Kolben zurück in die Position "wickeln" oder ob sie einfach in die Position zurückgedrückt werden können. Ein guter Indikator dafür, welchen Typ Sie haben, ist ein Blick auf die Oberfläche der Kolbenfläche. Kolben, die zurückgewunden werden müssen, haben in der Regel eine Vertiefung, damit Sie den Kolben lokalisieren und drehen können. Die meisten Neufahrzeuge haben keine zurückdrehbaren Kolben, da dies häufig nur mehr bei älteren Bremssystemen zu finden ist.
- Zum Zurückschieben des Kolbens können Sie ein "Kolbenrückzugswerkzeug" verwenden. Es ist ratsam, ein solches Werkzeug zu kaufen oder auszuleihen, da es die Aufgabe oft wesentlich erleichtert.
- Beim Zurückziehen der Kolben sollten Sie nicht über die Innenfläche des Bremssattels hinausgehen, da die Gefahr besteht, dass die Kolbendichtung beschädigt wird, wenn Sie den Kolben zu weit zurückziehen. Im Zweifelsfall ziehen Sie bitte einen qualifizierten Mechaniker zu Rate.
5) Sie können nun die Ausbauschritte in umgekehrter Reihenfolge durchführen, um die neuen Bremsscheiben und Bremsbeläge zu montieren. An diesem Punkt sollten Sie sicherstellen, dass Sie alle erforderlichen Drehmomenteinstellungen für die Schrauben haben, die Sie wieder einbauen werden, insbesondere die Bremssattelbefestigungsschrauben und Radschrauben (oder Muttern).
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